Pangasius: Der Billigfisch aus Südost-Asien

Pangasius zählt unter die Familie der Hai- oder Schlankwelse und stammt ursprünglich aus dem Flusssystem des Mekongs und Chao Phraya in Südost Asien. Er wird aufgrund seines ungewöhnlichen Aussehens gern als Zierfisch gehalten und ist wegen seines sehr zarten und milden Fleisches weltweit beliebt. Mit der zunehmenden Züchtung in Aquakulturen ist in den vergangenen Jahren die Menge an produziertem Pangasius stark angestiegen, allein in Vietnam von 2007 mit 400.000 Tonnen auf über eine Million Tonnen 2010.

Pangasius-Filet: Billig – ja, zu empfehlen – nein

Alles könnte so schön sein: Ein leicht zu züchtender Fisch, der auch noch fast grätenfrei ist, könnte die Überfischung der Meere zumindest verlangsamen, doch steht die Züchtung von Pangasius in der Kritik. Der Nachweis von in Europa verbotenen Antibiotika, die Haltung von bis zu 150 Tieren je Kubikmeter Wasser und das Füttern mit Abfallprodukten aus Land- und Fischwirtschaft trüben das Bild. Oft befinden sich die Aquakulturen auch in einem desolaten Zustand, dem teilweise auch Abwasser zuströmt.

Des Weiteren laichen in Gefangenschaft lebenden Weibchen nicht ab, was entweder die Zugabe von Hormonpräparaten notwendig macht oder die Auffüllung der Bestände mit Wildtieren. Da jedoch bereits vor dem Beginn der industriellen Züchtung Pangasius in großem Stil befischt wurde, gehen Experten davon aus, dass sich die Wildbestände nur sehr langsam erholen werden – wenn überhaupt. Dazu kommt, dass Pangasius erst mit drei Jahren seine Geschlechtsreife besitzt.

Fischverbrauch reduzieren

Auch wenn es vielen Fischfreunden schwerfallen dürfte: Um auch kommenden Generationen den Genuss von Fisch zu ermöglichen, sollten wir unseren Verbrauch reduzieren. In den letzten 40 Jahren ist allein in Deutschland der Pro-Kopf-Verbrauch von Fisch um 50 Prozent gestiegen. Um das Gleichgewicht in den Weltmeeren und dem Mekong in Asien wieder herzustellen, hilft es somit nur, den Fischverbrauch zu reduzieren.